Tuesday, March 31, 2009

PLACE4TEARS in NEGAtief Magazin



Place4Tears bekam einen hübschen artikel im NEGAtief magazin... der artikel wurde aus folgendem interview geschrieben...

1. Hallo zusammen. Interessant ist, dass Ihr eigentlich schon seit 2004 aktiv seid, anfangs jedoch unter dem Bandnamen Blurred Lipstick. Wieso habt ihr Euch 2005 in Place4Tears umbenannt?

Der Name Blurred Lipstick entstand eigentlich aus der Idee heraus dem „Zielpublikum“ etwas zu geben womit sie schon etwas anfangen können. Klar sollte damals der „Blurred Lipstick“ an den viel Angeprisenen des Robert Smith erinnern. Nunja, sonderlich viel genützt hat diese Idee jedenfalls nicht. So war es an der Zeit den Namen zu ändern. Einmal nur und dann für immer. Place4tears drückt in Worten aus was man akustisch auf dem Tonträger erwarten kann. Obendrein konnte man damals Place4tears nicht Googlen im Gegensatz zu Blurred Lipstick wo man tausende Einträge finden konnte. Allerdings hatten die meistens nichts mit der Band gemein.

2. Auch wenn der Name nicht ewig währen sollte, so doch die Zusammensetzung der Bandmitglieder. Was ist die Grundlage für Eure Zusammenarbeit und wie funktioniert sie?

Oh, doch dieser Name wird ewig währen. Noch eine Änderung wird es ganz sicher nicht geben. Ich bin durchaus sehr zufrieden damit.
Die Grundlage unserer Zusammenarbeit klingt sicher sehr klischeebehaftet, aber ich denke das es schlichtweg die Freude am Musizieren ist und des gemeinsamen Gedankenaustauschs. Wie sie funktioniert?... Mmmmh... meistens fange ich an einen Song zu schreiben. Nur Skizzen. Bass-, Gitarren- oder Synthyskizzen die dann verschickt, begutachtet und weiterentwickelt werden. Der Hauptbestandteil dessen was musikalisch dargestellt werden soll, kommt auf alle Fälle von mir (tyves) dicht gefolgt von meinem lieben Schuchy. Wer unsere Musik und die Leute dazu kennt, kann fast zu 100% sagen wer welchen Song „vorskizziert“ hat.

3. Gebt doch bitte mal für die Leser, denen ihr noch fremd seid, eine kurze Zusammenfassung der Bandgeschichte wieder. Wie habt ihr Euch kennengelernt? Was waren Eure Höhepunkte, wie kam es zum Plattenvertrag?

Drei Viertel der Band kennen sich bereits schon aus einem früheren Bandprojekt namens Wält (gegründet 1994 als Kälteeinbruch). Als sich 2003 heraus kristallisierte das Wält früher oder später den Löffel abgeben wird, habe ich damit begonnen Kompositionen für den „Eigenbedarf“ aufzunehmen. Nun da Gitarre spielen aber nicht wirklich zu meinen Qualitäten gehört, fragte ich Schuchy ob er nicht Lust hätte trotzdem weiter Musik zu machen nur eben in einem neuen Projekt. Hierzu kam noch Sabine die ebenfalls in Wält schon das ein oder andere Gesangstückchen beigetragen hat und schon waren wir zu dritt. Rein zufällig ergab es sich das Schuchy noch Julia begegnete (während der Wohnungssuche), sie ins Gespräch kamen und er sie kurzerhand einfach mal zu einer Bandprobe mitbrachte. Tataaaa und wir waren komplett. Zum Plattenvertrag kam es eher zufällig durch meine Zusammenarbeit mit Jörg Tochtenhagen vom Label Echozone. Ich arbeite mit ihm zusammen an mehreren Projekten als es dann auch mal zufällig zur Sprache kam das ich selbst auch Musik mache. Jörg mochte unsere Musik sehr gerne und bot uns darauf hin einen Deal an. Ich schätze Jörgs Arbeit sehr und er ist mir ein wahrer Freund geworden. Also was will man mehr?

4. Interessant ist, dass ihr im Laufe der Jahre, vor Eurem bald kommenden Album ‘The Silent Flame’, nur ein Album herausgebracht habt und zwar Heavenly Fields. Jedoch seid ihr auf vielen Compilations wiederzufinden. Gibt es dafür einen Grund und wie ist darauf die Resonanz der Hörer bzw. auch der Vertriebsfirmen?

Ja, das hatte zumeist persönliche Gründe.Umzug, neuer Job, keine Zeit mehr sich zu treffen oder der Weg war einfach zu weit den man für ein Treffen hätte zurücklegen müssen. Dennoch hielt ich durch diese Compilationbeiträge das Place4tears-Flämmchen immer schön am flackern. Die Resonanz von denen die das Album bis jetzt gehört haben war eigentlich zu meinem Erstaunen recht positiv. Mmmh, wahrscheinlich auch weil selbst wenn mir mal jemand sagte er sei nach dem 3. Song eingeschlafen ich das als überaus positiv werte. Es ist kein clubtaugliches Album und ich bezeichne es selbst als Afterwork Music. Zum entspannen, ausruhen und Kraft tanken, somit hat es sofort seinen Zweck erfüllt wenn dabei jemand einschläft.

5. An dieser Stelle möchte ich Euch ein Lob aussprechen. Euer Stil ist sehr erfrischend in der heutigen Musik-Mode der Schwarzen Szene, die hörbar immer mehr in eine reine elektronisch/rocklastige Schiene rutscht. Was bewegt bzw. inspiriert Euch, teils so experimentel und vielseitig zu musizieren?

Vielen Dank, freut mich wenns gefällt. Ich denke es liegt hauptsächlich am unterschiedlichen Musikgeschmack den Schuchy und ich haben, das sich die Musik etwas „vielfältiger“ präsentiert. Jeder von uns beiden trägt sein Stückchen dazu bei und heraus kommt eben genau das was du auf „The Silent Flame“ hören kannst. Ich bin der Meinung wenn ich alter Melancholiker wirklich ein ganzes Album komplett alleine schreiben würde, würde dann in den Gazetten stehen: „Wieder einer Tot aufgefunden, hatte erst kürzlich Place4tears gehört!“ lach... Ich mag die Mischung sehr so wie sie ist und Schuchy ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Band.

6. Eure Selbstdarstellung auf Bildern und in einigen Songs erinnert irgendwie ein bisschen an musikalische Größen der 80er, wie The Cure oder Cocteau Twins. Ist das ungewollt oder Absicht?

Der Bezug zu den Achtzigern ist mir persönlich immens wichtig. Damals war Gruftiemusik noch Gruftiemusik, weil wie du schon selbst angemerkt hast, ist davon ja leider nicht mehr all so viel übrig und ich sehe meine Inspirationsquellen ganz deutlich in den Achtzigern und Neunzigern. The Cure spielen hierbei eine sehr große Rolle, aber auch Bands die wiederum von The Cure inspiriert worden sind wie Slowdive oder Lovespirals Downwards. Zu Cocteau Twins muss ich zu meiner Schande ehrlich gestehen das ich die erst kenne seit wir unsere Sachen anderen Leuten wie DJ's etc. zugänglich gemacht haben und diese meinten: „Hey, ihr klingt ja wie die Cocteau Twins!“ und ich meinte: „Hä? Wer?“ Ähnlich ging es mir als mir gesagt wurde wir würden wie Strange Boutique klingen. Kannte ich bis dato auch nicht, habe mir ein Album zugelegt und gedacht: „Verflixt, die haben recht!“ Somit war die Idee ein klein wenig etwas Neues zu kreieren zwar sofort zu nichte gemacht worden, aber zusammen mit diesen Namen fühle ich mich sehr wohl und in guter Gesellschaft.

7. Wie seid ihr überhaupt zur Schwarzen Szene gekommen? Ab welchen Punkt Eures Leben habt ihr Euch mit der Musik und diesem Lebenststil identifizieren können? Was zum Beispiel fasziniert oder ärgert Euch an der Szene von heute?

Ich bin „offiziell“ erst 1991 in die Szene gestolpert. Innerlich gefühlt habe ich mich schon sehr früh wie heute, nur nach außen getragen habe ich es nicht. Vielleicht aus Angst verspottet zu werden. Immerhin hätte ich da sehr alleine auf weiter Flur gestanden. Aber dann gab es ein bestimmtes Ereignis in meinem Leben das mich sagen ließ: „Nun aber gut mit dem Versteckspiel!“ Faszinieren tut mich nach wie vor die Freundlichkeit der Leute. Ich habe ganz ehrlich gesagt bis heute keinen Gruftie gesehen der sich mit einem anderen „Leidensgenossen“ geschlagen hat. Du?! Etwas auf den Magen schlägt mir hingegen die immer mehr voran schreitende Kommerzialisierung. Heute geht’s nur noch ums Geld. Sicher bei den heutigen Preisen um sein Leben finanzieren zu können auch kein Wunder.

8. Die Grundstimmung Eurer Musik ist zum Großteil sehr melancholisch... ist das die Verarbeitung eigener Gefühle, oder möchtet Ihr bewusst die Emotionen der Hörer ansprechen?

Es ist ganz klar der „eigene-Gefühle-verarbeiten-Teil“ der hier den Großteil der Rolle übernimmt... sicherlich ist es aber auch eine schöne Sache wenn man mit seinen eigenen Gefühlen Leute zum nachdenken, träumen, lachen oder weinen anregen kann. Im besten Fall sogar inspirierend auf das eigene Leben oder künstlerische Schaffen einwirken kann. Außerdem liebe ich Melancholie und lebe diese Liebe auch in der Musik aus. Ich kann einfach keine fröhlichen Songs schreiben. Zahllose Versuche scheiterten kläglich und kamen eher unfreiwillig komisch rüber. Letztendlich habe ich mir einfach abgewöhnt fröhliche Songs schreiben zu wollen und fahre mit dieser Variante viel besser.

9. Was macht Ihr eigentlich sonst so in Eurer Freizeit, wenn ihr nicht musiziert? Ihr scheint Euch ja nicht nur auf die Musik zu beschränken, wenn man sich mal Euren Bandblog zu Gemüte führt (http://www-place4tears.blogspot.com/).

Ich zum Beispiel bringe noch ein Goth-Magazin raus. Das Crawling Tunes.
Das bedeutet Arbeit für eine ganze Horde. Macht aber ohne Ende Spaß und man lernt immer wieder neue, interessante Bands und Künstler kennen.

10. Was wünscht Ihr Euch für die Band-Zukunft? Stehen bereits Pläne an, was nach dem Albumrelease kommen soll?

Etwas später, nach dem Release wird es noch ein weiteres, allerdings rein digital veröffentlichtes Album geben, welches ein Sammelsurium vergangener Jahre und einiger Neuer bis dato unveröffentlichter Songs und Mixe ergeben wird.

0 Comments:

Post a Comment

<< Home